Heimatmuseum Obing

Das kleine Museum, das Ihnen die Geschichte von Obing zeigt

Konzept für das Heimatmuseum in Obing 

Leitsatz: Das Heimatmuseum soll die historische Entwicklung der Gemeinde Obing (und der Altgemeinde Albertaich) anhand von zusammengetragenen Exponaten und Dokumenten darstellen.

Museumskonzept

1      Institutionelle und finanzielle Basis sowie räumliche Gegebenheiten
1.1    Institutionelle Basis
Das Heimatmuseum Obing ist eine unselbständige Einrichtung der Gemeinde Obing. Eigentümer des Heimatmuseums im ehemaligen alten Rathaus der Gemeinde Obing ist die Gemeinde Obing. Ein Nutzungsvertrag liegt nicht vor. Für den Unterhalt des Gebäudes ist die Gemeinde Obing zuständig.

Eigentümer der Exponate und Dokumente ist die Gemeinde Obing bzw. der Heimatverein Heimatfreunde Obing e.V.). Über eine Versicherung der Sammlungsobjekte muss im Einzelfall entschieden werden.

1.2    Finanzielle Basis
Über die Grundfinanzierung des Heimatmuseums entscheidet der Gemeinderat der Gemeinde Obing im Rahmen seiner Haushaltsberatungen. Laufende Kosten (Strom, Verbrauchsmaterialien, …) werden über den Haushalt der Gemeinde Obing abgewickelt. Über die Ausstattung mit Einrichtungsgegenständen bzw. die Ausstattung des Büros und des Archivs (Regale, PC, Scanner, …) entscheidet der Gemeinderat. An den Haushaltsberatungen zum Heimatmuseum sind die Mitglieder des Heimatvereins zu beteiligen. Eine Übertragung von Haushaltsmitteln in das Folgejahr soll möglich sein.

Eventuelle Einnahmen durch den Verkauf von Broschüren, Sammlungen auf elektronischen Medien etc. fließen in den Haushalt der Gemeinde. Spenden an das Heimatmuseum sind zweckgebunden für das Heimatmuseum zu verwenden.

Es soll versucht werden, externe Finanzmittel durch Nutzung von Projektförderung, Drittmittel und Sponsoring zu gewinnen.

Das Heimatmuseum soll durch den Heimatverein finanziell und ideell unterstützt werden. Dies geschieht durch ehrenamtliche Mitarbeit, die Organisation von Veranstaltungen (Ausstellungen) und Gewinnung von Ausstellungsobjekten.

1.3    Räumliche Gegebenheiten
Das alte Rathaus eignet sich ideal für die Nutzung als Museum. Die Lage in der Mitte des Ortes mit neuem Rathaus, Kirche und Gastwirtschaften ist als sehr günstig anzusehen. Die Bausubstanz des Gebäudes wurde von Architekten eingehend geprüft und kann nach der Renovierung als neuwertig angesehen werden. Der Raumbedarf für Ausstellungsräume (1. Raum: 30,96 m², 2. Raum: 35,65 m² + Gang), kleinem Büro (15,22 m²) und Archiv ist ausreichend. Der Zugang zum Museum erfolgt von der Ostseite; auf der Westseite befindet sich ein behindertengerechter Zugang. Der Transport des Archivmaterials ins Archiv im zweiten Stock erfolgt über einen Personenaufzug. Die Beheizung der beiden Ausstellungsräume erfolgt über eine Niedertemperatur-Fußbodenleistenheizung. Die Beleuchtung der Ausstellungsgegenstände in den Ausstellungsräumen kann individuell über ein Leuchtleistensystem an der Decke geregelt werden.

2      Leitbild
Das Heimatmuseum stellt sich dem Auftrag, Zeugnisse der Vergangenheit und Gegenwart dauerhaft zu erhalten und für nachfolgende Generationen zu sichern. Das Heimatmuseum Obing soll zum einen die regionale Geschichte der Gemeinde Obing und der Altgemeinde Albertaich darstellen. Dies geschieht durch Präsentation ortsgebundener Ausstellungsstücke, Bilder, Schautafeln und ev. Filme. Zum anderen soll in wechselnden Ausstellungen die Möglichkeit geboten werden, besondere Ereignisse in Obing zu präsentieren.

Derartige Ausstellungen können sich beziehen auf:

  • Die historische Entwicklung von Obing mit seinen Ortsteilen
  • Das Schloss Obing und seine Besitzverhältnisse
  • Haus- und Hofnamen und deren Entstehung
  • Obing und der Bezug zum Kloster Seeon
  • Die Kirchen und Kapellen in Obing, Albertaich und Diepoldsberg Pfarrer in Obing
  • Die Geschichte der Schule in Obing
  • Bau- und Bodenkmäler in Obing und seinen Ortsteilen
  • Feld-, Weg- und Hauskreuze und deren Geschichte
  • Das Geschäftsleben in Obing früher und heute
  • Persönlichkeiten und Originale in Obing
  • Die Entwicklung der Sommerfrische in Obing
  • Alte und neue (Kirchen-, Wander-)Wege in Obing
  • Kunst und Kultur in Obing
  • Vereine in Obing
  • Feste und Feiern in Obing

Das Museum bietet Informationen in erster Linie für die heimische Bevölkerung. Es sollen aber auch die Gäste in Obing angesprochen werden.

3      Museumsmanagement
3.1    Internes Museumsmanagement
Für die Führung des Heimatmuseums sind die Ortsheimatpfleger und der Heimatverein verantwortlich. Für den Gebäudeunterhalt ist die Gemeinde Obing zuständig.

3.2    Werbung/PR
Die Werbung für das Museum organisieren die Ortsheimatpfleger; dies kann geschehen über Plakatierung, Flyer und Informationen in den Bürgernachrichten bzw. der Tagespresse. Die Mitglieder des Heimatvereins bzw. andere Interessenten können per Email informiert werden. Eine eigene Homepage kann über die Seite der VG Obing geschaltet werden.

3.3    Besucherforschung
Es soll eine Besucherstatistik geführt werden, wobei auch die Interessenschwerpunkte der Besucher abgefragt werden sollen.

3.4    Service
Aufgrund der zentralen Lage ist das Heimatmuseum gut erreichbar. Der Zugang zum Museum ist über die Westseite barrierefrei; das Archiv im 2. Stock kann über einen Personenaufzug erreicht werden.

Parkplätze stehen im Umfeld des Museums, des Rathauses und in der Parkgarage (ca. 200 m entfernt) in ausreichender Zahl zur Verfügung.

Geeignete Adressdaten werden kommuniziert, um das Museum erreichen zu können (Besucheradresse, Positionsangaben für Navigationssysteme).

Der Eintritt in das Museum ist in der Regel kostenfrei; Spenden sind jederzeit willkommen und gewünscht.

Über die Nutzung des Ausstellungsraumes entscheidet die Gemeinde Obing zusammen mit den Verantwortlichen des Museums. Über eine Nutzungsgebühr für kommerzielle Nutzer entscheidet die Gemeinde.

Bei Gruppenführungen (z.B. für die Schule) können auch die anderen Gemeinschaftsräume im Gebäude genutzt werden.

Die Sanitärraume im Gebäude stehen auch den Besuchern des Museums zur Verfügung.

In einem Gästebuch können die Besucher Wünsche, Anregungen, Lob und Tadel niederschreiben.

Informationsmaterial anderer Museen kann ausgelegt werden.

4      Sammeln
4.1    Sammlungsstatus
Es soll versucht werden, Sammlungsgruppen zu bilden. Die Sammlung beinhaltet Exponate, die im Besitz des Museums sind, aber auch Leihgaben von Obinger Bürgern. Die Exponate werden in einer Datenbank erfasst. Bei der Sammlung geht Klasse vor Masse.

4.2    Sammlungsstrategie
Unverzichtbar für das Profil des Museums sind Exponate, die einen unmittelbaren Bezug zu Obing und den Teilorten haben. Wichtig können hierbei auch Dokumente und Exponate sein, die weltpolitisch wichtig waren und deren Auswirkungen auch in Obing feststellbar waren. Ohne Bedeutung sind Objekte, die keinen Bezug zu Obing haben.

5      Bewahren
Durch vorbeugende Maßnahmen und vorausschauendes Handeln können eventuell aufwändige, kostenintensive konservatorische Maßnahmen oder Restaurierungsarbeiten vermieden oder auf ein Mindestmaß reduziert werden. Grundsätzlich sind Konservierungs- und Restaurierungsarbeiten nur von Fachpersonal durchzuführen.

Schutz gegen Verschmutzung und Staub soll in den Ausstellungsräumen gewährleistet sein. Das Museum verfügt über ausreichenden Depotraum für den nicht ausgestellten Teil der Sammlungen. Auch sachgerechte Verpackung im Depotraum ist zu achten.

Sollten wertvolle Objekte im Depot bzw. im Ausstellungsbereich gelagert werden, müssen entsprechende Schutzvorrichtungen gewährleistet werden.

6      Forschen und Dokumentieren
Forschen und Dokumentieren bedingen sich gegenseitig. Auf der Objektforschung aufbauend können einzelne Themen und Sachverhalte untersucht und so Forschungsergebnisse zusammengeführt werden. Umgekehrt können aktuelle Forschungsergebnisse eine neuerliche Untersuchung der Objekte einer Sammlung notwendig machen.

Die Dokumentation im Museum umfasst die Eingangsdokumentation, die Inventarisierung sowie objektbezogene Forschungsarbeit in Form der wissenschaftlichen Katalogisierung und Erschließung. Die Dokumentation gewährleistet, dass wertvolles Wissen über die Objekte nicht verloren geht und langfristig für die Ausstellungs- und Bildungsarbeit und die wissenschaftliche Forschung zur Verfügung steht.

Die Dokumentation erfolgt über ein elektronisches System in einer Objektkartei mit Objektfotografie.

Sammlungsunabhängige Forschungsarbeit wird nicht betrieben. Bei Bedarf werden Objekte und Dokumentation für Forschungszwecke zugänglich gemacht.

7      Ausstellen und Vermitteln
Museen werden immer stärker als außerschulische Lernorte, Orte der Erwachsenenbildung oder Treffpunkte für Generationen übergreifendes Lernen wahrgenommen und genutzt. Als Ort lebenslangen Lernens hat das Museum einen gesellschaftlichen Bildungsauftrag. Dieser kann nur erfolgreich erfüllt werden, wenn die Vermittlungsinhalte allgemein verständlich und ansprechend präsentiert werden und sich den Besuchern die zentralen Fragestellungen des Hauses erschließen.

Das Museumskonzept des Obinger Heimatmuseums wurde nach dem „Leitfaden zur Erstellung eines Museumskonzepts“ erstellt; herausgegeben vom Deutschen Museumsbund e.V. (Berlin 2011)